Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen übereinstimmen.
– Max Frisch
Lesen ist eine meiner Leidenschaften – mal mehr, mal weniger. Ich habe regelrechte Lesephasen, in denen ich dann die Worte aufsauge und im Nu durch bin. Wie bei „Der Hund, die Krähe, das Om… und ich! von Susanne Fröhlich. Wer die Autorin kennt, weiß, dass ihr Name Programm ist, denn ihr Schreibstil ist „frisch, fröhlich und frei“ (fromm würde ich ihrem Schreibstil und ihr weniger zuschreiben…haha…liebe Frau Fröhlich, wenn sie diesen Post je lesen sollten: das ist nicht böse gemeint, aber fromm passt doch eher zum Papst als zu Ihnen, oder?). Ich muss zugeben, dass uns nicht nur der Vorname verbindet sondern auch unser langjähriger Gedanke zum Thema Yoga. „Ich gebe es zu, ich war skeptisch…Yoga hatte für mich so gar nichts mit mir zu tun. Ich war mir sicher, dass es etwas für sehr biegsame, sehr zarte, fast schon filigrane Frauen ist. Adjektive, die einem bei mir nicht in den Sinn kommen….Dachte ich an Yoga, dachte ich nicht an Sport.“ Mit diesen Worten beginnt Susanne Fröhlich ihr Yogatagebuch. Drei Monate gab sie sich Zeit Yoga mal auszuprobieren und jeden Tag führte sie Tagebuch. Mal sind es nur ein paar Zeilen, dann wieder ein paar Seiten Berichterstattung. Gespickt mit lustigen Illustrationen und Fotos hat es mir richtig Spaß gemacht dies zu lesen.
Jeder, der gerne mal Yoga ausprobieren möchte, aber so gar nicht weiß wo und wie er anfangen soll, dem würde ich dieses Buch sofort auf den Nachttisch legen (oder wo auch immer ihr gerne lest). Mir hat das Buch noch mehr Lust am Yoga gemacht, denn ich betrachte mich als absoluten Anfänger und mit diesem Buch hat man eine Idee wo man anfangen kann. Susanne Fröhlich begann ihre Yoga-Reise mit DVDs von Ursula Karven und nicht in irgendwelchen Promi-Hightech-Yogastudios. Das machte es für mich besonders sympathisch. Yoga im Wohnzimmer? Das kann ich auch! Bereits vor Wochen (vor dem Kauf des Yogabuchs) hatte ich mir die DVD „Everyday Yoga“ von Ursula Karven bestellt. Kurze 15-Minuten-Sequenzen machen den Einstieg ins Yoga kinderleicht. Mit dem Lesen des Tagebuchs bekam ich immer mehr Lust, die DVD wieder einzulegen. Susanne Fröhlich gibt zu, dass Yoga etwas mit einem macht. Innerlich und äußerlich. Gelassener durch den Alltag, Faltenminderung (oha!) und der Speck schmilzt von alleine ohne Diät (spätestens jetzt sind wir alle aufmerksam geworden, richtig?). Ich will das auch (wer nicht?)! Daher startete ich mein eigenes Yogaprojekt und stehe nun morgens früher auf, ziehe mir kurz ein bequemes Outfit an (im Schlafanzug geht’s auch und laut Susanne Fröhlich sollte man Nackt-Yoga auch mind. einmal probiert haben..haha), rolle die Matte im Wohnzimmer aus und drücke Play. Herrlich. 15 Minuten morgens kriegt jeder unter. Ich zumindest schon. Und es ist ein herrlicher Start in den Tag. Natürlich werde ich immer mal wieder berichten wie es mir damit geht und ob und welche Veränderungen sich bei mir einstellen.
Susanne Fröhlich ist durch diesen Selbstversuch zum Yoga-Fan mutiert. Und die ersten Liebesbekundungen habe auch ich bereits ans Yoga ausgesprochen. Vor ca. 6 Monaten kam ich zum Yoga, weil mein Körper nicht mehr in die Entspannung fand (und zu dem Zeitpunkt mindestens anderthalb Jahre nicht mehr). Ich hatte alles ausprobiert, aber so richtig geholfen hat nichts. Das Wort Enstpannung war für mich ein Fremdwort geworden, denn ich konnte damit nichts mehr anfangen. Was ist Entspannung? Wie fühlt sich das an? Ich wusste es nicht. Ich erinnere mich noch an einen Massagetermin, den ich mir selbst verschrieben hatte. Ich wollte ja schließlich wieder entspannen! Ich machte einen Termin in einem schicken Spa aus, fuhr dorthin, zog den Bademantel über und wartete auf meine Masseurin. Das Sofa, auf dem ich saß war sehr bequem, der Raum in freundliches, warmes Licht gehaucht, es duftete nach Ölen und die Gesamtatmosphäre war das, was man wohl entspannungsfördernd nennen würde. Meine Masseurin nahm mich in Empfang, ich folgte ihr in den Behandlungsraum. Blumen lagen auf der Liege, wohltuende Klänge kamen aus den Lautsprechern, und auch hier war das Licht angenehm gedimmt. Kurze Zeit später lag ich da nun auf dem Bauch meiner Liege und spürte das erwärmte Öl auf den Händen meiner Masseurin. Und dann? Nichts und dann. Ich versuchte meine Augen zu schließen, aber durch meinen Kopf schossen nur die Gedanken „Achtung! Gleich kommt die Entspannung! Hör auf zu denken, sonst verpasst du die Entspannung. Hab noch Geduldt, gleich spürst du die Entspannung!“. Wie das Ganze ausging, könnt ihr euch wohl denken. Nichts mit Entspannung. Nach ein paar Zwischenetappen wie Akkupunktur, Waldspaziergängen, Homöopathie, etc. fiel mir eine langjährige Freundin ein, die langezeit ein Yoga- und Pilatesstudio hatte. Ich rief sie an und hatte ein paar Einzelstunden um ersteinmal in das Thema zu kommen. Sie passte die Übungen auf mich an und integrierte viele Meditationen. Und auf einmal…tadaaaa…fühlte ich mich nach der Stunde wohl. Und so kam ich zum Yoga. Eigentlich ohne viel darüber nachzudenken. Es war auch ein Versuch, einer der geklappt hat. Seitdem gehe ich einmal die Woche in eine Gruppenstunde. Aber ich wollte mehr, stolperte über das Buch von Susanne Fröhlich und den Rest kennt ihr ja jetzt.
Also: Matte ausrollen und einfach mal ausprobieren! Namaste!
P.S.: Ein Tipp am Rande: Nicht nach einmal aufgeben und sagen „das ist nichts für mich“. Man sollte alles im Leben mindestens zweimal probiert mal haben (meine ich). Und Yoga wohl mindestens drei Mal. Und wenn es nichts ist, dann ist das okay! Dann wartet da draußen irgendwas anderes Tolles auf Euch. Wir sind Individuen, jeder is(s)t, lebt, denkt anders. Und das ist auch gut so. Ausprobieren und gedanklich abheften. Jeder hat ein Soulmate-Workout! Und ner wer ausprobiert, wird es finden!