Die große Herausforderung des Lebens liegt letztlich darin, die Grenzen in dir selbst zu überwinden und so weit zu gehen, wie du dir niemals hättest träumen lassen.
– Paul Gaugin
Robert Betz. Kennt ihr Robert Betz? Dieser Mensch/Mentor/Motivator kam genau zur richtigen zeit in mein Leben. Es wäre zu viel, wenn ich behaupten würde, dass ich ihn kenne. Nein, ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich arbeite mit ihm. Sozusagen. Ich habe bereits einen seiner Vorträge besucht (und das wird sicher nicht der einzige bleiben), ich habe einige seiner Meditations-CDs, habe ihn bereits bei Radiosendungen gelauscht und das ein oder andere Buch verschlungen. Und: ich freue mich täglich über seine inspirierenden Facebook-Meldungen, die ich regelmäßig mit Euch auf meiner HappyIch Facebookseite teile.
Und heute möchte ich es gerne auch auf dem Blog teilen, weil ich es gelesen habe, mich sowas von direkt angesprochen gefühlt habe und ich es toll fände, wenn wir alle zusammen diese Übung machen und uns austauschen! Wer traut sich?
Die Robert-Betz-Ei-Übung zum Nachmachen:
Nimm deine Entscheidung zurück, perfekt sein zu wollen – die Übung mit dem Ei
Als Kind haben sich viele von uns entschieden, perfekt zu werden, besonders im Außen. Wir wollten die Aufmerksamkeit und das Lob von Mutter und Vater erhalten und ihnen jeden Anlass zu Kritik und Zurückweisung nehmen, den wir als schmerzhaft empfanden, als Abwertung unseres Selbstwerts.
Mit dieser Strategie züchteten …
wir in uns einen unbarmherzigen Perfektionisten, der noch heute alles Un-Perfekte kritisiert und uns nicht ruhen lässt, bevor es beseitigt ist: die nicht ganz aufgeräumte Küche, der an einer Stelle abgeblätterte Nagellack, die Strähne, die aus der ‚perfekten’ Frisur hängt, das etwas schmutzige Auto, das schmutzige Geschirr in der Küche usw..
Hier eine kleine und für manche große Übung, besonders für Frauen, die immer perfekt sein müssen: Nimm mal ein Ei und lass es mit Freude auf den Boden fallen. Schau dir diese ‚Bescherung’ eine Minute lang an und fühle deine Gefühle dabei. Und dann lass das Ei mal liegen und schau mal, wie lange dir das gelingt. Eine Stunde lang oder einen ganzen Tag?
Jedes Mal, wenn du das zerlaufene Ei auf dem Boden siehst, halte inne und nimm deine Gefühle und deine Gedanken wahr. Z.B.: Was wäre, wenn jetzt mein Mann/meine Mutter/mein… käme und das hier sehen würde? Was fühle ich jetzt in mir? Nimm diese Gefühle an und sage: ‚All diese Gefühle dürfen jetzt da sein’ und fühle, wo sie in deinem Körper stecken.
Eine wunderbare Übung, bei der du bemerkst, wie sehr dich dein Perfektionist noch im Griff hat.
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Ist das nicht eine tolle Übung für uns Perfektionisten da draußen? Ich weiß, dass einer in mir wohnt, den ich gerne zum Auswandern überreden würde. Ich muss gestehen, es macht mir schon ein bisschen Angst das Ei fallen zu lassen. Nicht wegen dem knacksenden Geräusch, das erzeugt wird wenn die Schale auf dem Boden zerbricht, auch nicht unbedingt die Sauerei, sondern eher das was mich danach erwartet: das Putzen. Aber ich werd’s machen. Und ich werd zuhören welche Dialoge in mir statt finden! Welche Gedanken hochkommen! Welche Emotionen sich bemerkbar machen.
Traut sich jemand von Euch mitzumachen? Ich fänd’s toll! Die Blogcommunity schmeißt ein Ei auf den Boden! Großartig!
Mehr zu Robert Betz findet ihr hier.
Das klingt nach einem spannenden Experiment, bzw einer spannenden Übung.
Das könnte für mich im Moment schwer werden! Gerade was meine Wohnung angeht bin ich im Punkt Ordnung und Sauberkeit sehr perfektionistisch veranlagt! Manchmal glaube ich sogar ein bißchen zu sehr. Ich kann es nicht leiden, wenn irgendwo etwas herum liegt oder steht.
Vielleicht werde ich das mal ausprobieren, wenn mein Freund nicht da ist. Er könnte der erste sein der das sauber macht ;))
Ich hab gerade ein wenig überlegt, könnte jetzt nicht sagen das ich in allem so perfektionistisch bin (das wäre wohl auch etwas viel 😀 ) oder wo ich noch so perfektionistisch bin. Aber vielleicht fällt einem das auch gar nicht immer sofort auf!?
LG
Jenny
Liebe Jenny,
ich fand es sehr interessant, dass Du geschrieben hast, dass Du in Punkto Sauberkeit und Ordnung sehr perfektionistisch bist und sonst wohl eher weniger bzw. Du gar nicht weißt wo das sonst noch sein sollte.
Ich glaube/vermute das witzige an der Übung und der Ansatz von Robert Betz ist genau dieser: dass einem dann bewusst wird, wo es einen noch stört! Unser Kopf ist schon ganz speziell und ich vermute, dass uns beim Ansehen der Saue(i)rei die Gedanken ganz von alleine kommen.
Aber ob das wirklich so ist, wissen wir erst, wenn wir es ausprobieren! Kannst ja mal berichten ob Du Dich die Übung mal ausprobierst und was dann in Dir vorgegangen ist. Würde mich interessieren!
Alles Liebe
sue
Liebe Sue,
noch habe ich das Experiment nicht gemacht :)) Aber ich habe noch mal über meinen Perfektionismus nachgedacht.
Mir sind da doch noch so einige Sachen eingefallen, die mir im ersten Moment nicht wirklich als Perfektionismus aufgefallen sind. Vielleicht weil es z.B. Kleinigkeiten sind, wie das an meinem Outfit alles passen muss. Bin ein Jeans, T-shirt, Turnschuh-Träger, aber trotzdem muss alles bis auf die Uhr farblich passen. Gehe auch nie ohne Parfum aus dem Haus. Selbst am Wochenende, bin bekennender Jogginghosen-Fan :), muss da alles stimmen. Oder ich plane Sachen gerne Perfekt durch, wie z.B. unsere kürzliche Schlafzimmer Renovierung.
Also, wenn ich drüber nachdenke kommen da doch einige perfektionistische Züge ans Licht :))
Liebe Grüße
Jenny
Ach wie herrlich! Ich komme jetzt erst zum Bloglesen und musste gerade lachen. Ich glaube, das mache ich! Obwohl mir am meisten das Ei leid tut…