An deinem Herd bist du genauso ein König wie jeder Monarch auf seinem Thron.
– Miguel de Cervantes
Tofu ist nicht gleich Tofu. Das durfte ich die letzten Wochen während der Vegan-for-Fit Challenge lernen. Tofu ist für mich ein bisschen wie ein fremdes, weit entferntes Land, das ich aktuell bereise. Ich versuche die Sprache und die Kultur der Tofulaner zu verstehen. Grüßen kann ich schon und ich weiß auch wie man einen Tofulaner als einen solchen erkennt, aber mit der Sprache hapert’s ab und an noch gewaltig und so schicke ich ab und zu einen Abendgruß am frühen Morgen. Totale Verwirrung.
Will heißen: die Tofuzubereitung klappt immer besser, aber ab und an geht’s auch total in die Hose und ich habe eher Fensterkitt in der Pfanne als etwas anderes (um in Svenjas Worten zu bleiben, die mein Challenge-Häuptling ist). Und Tofu ist einfach nicht gleich Tofu, zumindest bei der Naturvariante. Die Konsistenz kann von Marke zu Marke ganz unterschiedlich sein und man muss echt aufpassen was man kauft, je nach Rezeptverwendung. In Rezepten wird oft angegeben, man solle für Rezept A festen Tofu verwenden und für Rezept B eher weichen. Wenn ich nicht komplett erblindet bin, dann hab ich weder die eine noch die andere Bezeichnung auf den Tofuverpackungen meines lokalen Biomarktes je entdeckt. Da hilft nur eines: der Drücktest. Und nach drei Wochen Challenge weiß ich mittlerweile im Schlaf welcher Tofu welcher Marke eher fest oder weich ist.
Und dieses Wissen möchte ich gerne mit Euch teilen. Zumindest mit all denen, für die Tofu bis heute auch eher noch eine Fremdsprache als ein eiweißhaltiger Fleischersatz aus Soja ist. Und: ich bin natürlich kein Tofuexperte (und freue mich immer auf Euren Rat und Euer Wissen via Kommentar). Das sind einfach nur meine Erfahrungen aus drei Wochen “leben mit Tofu”. Ha, vielleicht sollte ich von dem vielen Tofu, der bei mir eingezogen ist Miete verlangen??
Die Welt des Tofus in der Übersicht:
(und ja, die habe ich gerade wirklich alle zu Hause im Kühlschrank)
Den Tofu von Taifun gibt’s im Biomarkt in der Kühltheke und ist meiner Ansicht nach eher der weniger feste Tofu. Beim Drücktest gibt er gut nach und wohnt in einer kleinen Salzlake.
Daher verwende ich ihn nicht für gebratene Tofuwürfel, da er zu sehr zerfällt.
Inhalt: 400g
Den Tofu von dennree gibt es ebenfalls im Biomarkt in der Kühltheke und im Vergleich zum Konkurrenzprodukt von Taifun ist dieser ein fester Tofu. Er hat deutlicher weniger bis gar keine Flüssigkeit, die sich im Unteren der Verpackung sammelt. Er eignet sich sehr gut um in Würfel zu schneiden oder zum Zerbröseln (für Bolognese Gerichte).
Inhalt: 300g
Nicht abgebildet: der Natur Tofu von Alnatura ist ebenfalls ein sehr fester Tofu und überall erhältlich wo es Alnatura Produkte gibt (z.B. auch bei dm), da er nicht gekühlt werden muss.
Der Räuchertofu von Alnatura ist ebenfalls sehr fest und muss nicht gekühlt werden.
Im Vergleich habe ich auch schon den Räuchertofu von dennree getestet (im Kühlregal im Biomarkt zu finden) und konnte keinen großen Unterschied ausmachen. Der dennree hat jedoch mehr Inhalt was die Grammzahl angeht.
Inhalt: 200g
Zusatz: in Alnatura-Supermärkten gibt es auch noch eine gekühlte Sorte mit 250g.
Beim letzten Biomarktbesuch ist mir der Curry-Mango-Tofu von Taifun sofort ins Auge gestochen. Als ich diesen gesehen habe dachte ich sofort an eine Cashew- oder Mandelmuß-Curry Soße mit frischen Ananas oder Pfirsich.
ABER: als Challenger darf ich diesen Tofu leider gar nicht essen. WARUM? Weil da Zucker drin versteckt ist! Blöd! Zum Glück hat Tofu ne lange Haltbarkeit und so darf er es sich in meinem Kühlschrank noch bis nächste Woche gemütlich machen.
Bei Räuchertofu habe ich im Allgemeinen bisher keine Unterschiede festgestellt. Die sind alle “fest”. Und ich muss zugeben, dass Räuchertofu bisher mein Favorit ist. Aber wer weiß, die Produktpalette gibt noch einiges her, vor allem was marinierte Tofus angeht (könnte man ja auch selbst marinieren, aber aus zeitlichen Engpässen ziehe ich wohl erst noch die vormarinierten Sorten vor).
Und wer noch weiter in die Welt des Tofus reist, dem wird im Tofuregal sicher auch noch Seidentofu ins Auge fallen. Seidentofu kannte ich schon und ist hauptsächlich für die Verwendung in Desserts uns Smoothies geeignet.
Mittlerweile habe ich den Dreh raus was das Anbraten angeht. Das Geheimnis heißt tatsächlich: viel Öl und scharf anbraten. Mit viel Öl stehe ich allerdings ein bisschen auf Kriegsfuß. Während der Challenge habe ich bislang nur Olivenöl verwendet (weil es so im Buch steht), möchte aber nach der Challenge gerne mal ausprobieren wie sich der Tofu in Kokosöl gibt. Das kann ich mir auch gut vorstellen.
Und als Challenge nach der Challenge versuche ich dann mal meinen eigenen Naturtofu zu marinieren! Was ich schon bei Fleisch kann, kann ja bei Tofu nicht so schwer sein.
Für Zubereitungstipps, Rezeptelinks, Marinierungsempfehlungen und vieles mehr freue ich mich natürlich immer! Und wie geht es Euch? Gehört Tofu zum festen Bestandteil Eurer Ernährung, wollt ihr es mal ausprobieren oder ist es für Euch auch noch ein fremder Planet?
Liebe Sue,
ich liiiebe Tofu. Gerade gestern Abend gab es bei mir Tofuwürfel in Kokosöl gebraten auf einem gemischten Salat mit Mango-Chili Dressing. Als ich zum Grillen eingeladen war, habe ich Tofuwürfel mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, Basilikum und Oregano in einem Alu-Päckchen mariniert. Oder auch für eine herzhafte „Hacktofu“ Pfanne Tofu mit einer Gabel zerkleinern, mit Tomatenmark, Sojasoße und Gewürzen abschmecken und anbraten.
Vielleicht noch ein Tipp, damit auch der etwas weichere Tofu schön knusprig wird: vor dem Braten zwischen Küchenpapier vorsichtig auspressen. Räuchertofu mag ich leider gar nicht, aber den Mandel Nuss Tofu von Alnatura finde ich auch sehr lecker.
Liebe Grüße,
Sarah
Hallo Sarah,
danke für die Tipps. Vor allem der Grilltipp ist super, da ich am Freitag zum Grillen eingeladen und noch gar nicht wusste was ich mit dem Tofu mache und ob mir das dann auch schmeckt. Also einfach alles rein ins Alupäckchen und das dann so auf den Grill stellen? Ich bin gespannt!
Alles Liebe
sue
Liebe Sue,
ich freue mich dich als Tofulaner begrüßen zu dürfen 😀
Also ich hatte auch jahrelang so meine Probleme mit Tofu – erst mochte ich ihn gar nicht, inzwischen bin ich süchtig! Den Curry-Mango hatte ich letztens auch, freu dich auf ihn nach der Challenge, habe ihn gegrillt und bin überaus begeistert!! Soo viel Geschmack!! 🙂
Da ich nie besonders ausgefallene Gerichte mit Tofu gemacht habe, hab ich nicht so viel dazu beizutragen außer „Chili con Tofu“, angebratener Tofu, eingelegter und gegrillter Tofu, Rührtofu, Tofu auf Brot oder einfach pur mit Salat, aber ich hab auch mal so einen Zwiebelkuchen gemacht, bei dem die Konsistenz durch den Tofu richtig schön fest wird: http://www.veganvsmeat.de/2013/01/gesunder-zwiebelkuchen-ohne-boden-grunkohlchips.html
Viel Spaß noch bei deiner Reise durchs Land der Tofulaner, ich hoffe, dass du noch ein bisschen bleibst 😉
LG Laura!
Hallo Laura,
haha 🙂 Lieben Dank für die Aufnahme als Tofulaner 🙂 So fühle ich mich gerade auch…wie ein Neuling im fremden Land! Aber ich kriege das noch hin! Danke für Deine Tipps und den Rezeptlink. Sehr cool! Da werde ich mich mal dran versuchen!
Ich bleibe auf jeden Fall noch ein bisschen bei Euch!
Alles Liebe vom Neu-Tofulaner
sue
Bevor ich vegan wurde, konnte ich Tofu überhaupt nicht ausstehen, jetzt geht es nicht mehr ohne ;-). Mit etwas Übung, Geduld und einer beschichteten Pfanne klappt es auch mit weniger Öl, gewürfelten Tofu lecker goldbraun zu braten. Sehr geholfen hat mir folgender Blogpost: http://www.laubfresser.de/2013/02/grundrezept-gebratener-tofu.html?m=1
Den Tofu Rosso von Taifun oder den Algen Räuchertofu von Svadesha finde ich extremst lecker, generell verwende ich aber auch ganz oft den von Alnatura/DM.
Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Spass beim Ausprobieren.
Liebe Grüße fraujupiter
Hey hey fraujupiter,
das ist aber auch spannend. Vorher war Tofu nichts und jetzt kannst Du nicht ohne! Und wie war die Zwischenphase? Wahrscheinlich so wie bei mir? Oder hast Du ne zeitlang Tofu runtergewürgt und gewusst Du brauchst Tofu als Veganerin in Bezug aufs Eiweiß? Wäre ja mal spannend zu wissen!
Svadesha? Noch nie gehört! Das führt mein Provinz-Bio-Dealer definitiv nicht. Dessen Sortiment habe ich quasi schon daheim und besteht aus Taifun oder dennree. Aber ich halte die Augen offen! Danke für die Tipps!
Werde bei Dir jetzt auch mal Rezepte schmökern gehen 🙂
Alles Liebe
sue
Hallo Sue, ich komme erst jetzt zum Antworten. Erstens denke ich, dass ich mich erst an Tofu gewöhnen musste. Gewohnheit fördert den Geschmack oder so ähnlich. Ich musste Tofu zwar nicht runterwürgen ;-), nahm ihn aber „in Kauf“. Dann fand ich ihn mit der Zeit immer besser, bis ich mich richtig darauf freute. Früher wusste ich nicht mal den Unterschied zwischen Räuchertofu und Naturtofu (liegen da doch Welten dazwischen). Zweitens bringt die richtige Zubereitung doch erheblich viel Verbesserung. Den Naturtofu einfach so in die Gemüsepfanne mit hineinklatschen ist, nun ja, unbefriedigend. Ich erkannte mich übrigens in vielen obigen Schilderungen wieder :-). Mit Taifun und Dennree lässt es sich doch auch sehr gut leben :-). Svadesha bekomme ich auch nur beim Basic. LG fraujupiter
Ach toll, ein paar neue Tofusorten. Danke schon mal dafür. Ich liebe ja festen Tofu und zwar eingelegt in Sojasoße, etwas Curry und Chilipulver. Ich lasse ihn 30 Minuten marinieren und dann wird er gebraten und ich „lösche“ ihn dann mit der Marinade ab. Hmmmm! Sehr zu empfehlen. Und dank fraujupiter werde ich mich jetzt mal an den Tofu Rosso wagen…den hab ich bisher noch nicht getraut zu kaufen.
Liebe Grüße
Silja
Hallo Silja,
oh ja, an eingelegten oder marinierten Tofu (also selbstgemacht) habe ich mich ja bislang noch nicht getraut. Aber Dein Rezept ist ja cool und den Tofu damit abzulöschen, da wäre ich ja auch nicht drauf gekommen. Auch das wird ausprobiert! Ich danke Dir!
Den Tofu Rossu muss ich übrigens auch noch ausprobieren, wie auch den Basilikum Tofu (habe ich schon viel von gehört).
Frohes Kochen & alles Liebe
sue
Hallohallo!
Ich bin mit Freuden auf deinen Eintrag gestoßen, habe ich doch die Idee, mich selbst mehr auf dem Weg der Veganer zu bewegen (nur Fall es dich interessiert, auf meinen Blog hab ich dazu gerade was veröffentlicht und bin immer glücklich, wenn ich als Grünschnabel Tipps von Erfahrenen abstauben kann :D). Und da setze ich mich natürlich auch mit Tofu auseinander. Ich habe mir mal von Taifun den Basilikum-Tofu gekauft, fand ihn sehr lecker. Habe nur noch nicht rausbekommen, ob er für mich jetzt ein Ersatz für Feta oder für Fleisch ist 😀 Ich bekomme ihn leider auch nicht knusprig hin, aber dank deiner „Einteilung“ kann ich es ja mal mit dem weniger weichen Tofu probieren 🙂
Wenn du jemanden von Tofu überzeugen wolltest, welche Form der Zubereitung würdest du ihm vorschlagen? 🙂
Hallo Sarita,
also ich bin auch noch absoluter Grünschnabel auf dem Gebiet und die ersten Tofukochversuche gingen auch ordentlich in die Hose. Was ich gelernt und von alten Tofulanern bestätigt bekommen habe ist „in reichlich Öl scharf anbraten“. Und so ist es auch. Ich persönlich finde für ein deftiges Gericht klein gewürfelten Räuchertofu als Speckersatz super. Richtig scharf anbraten, dass alles goldbraun ist. Aber das ist auch Geschmackssache. Habe schon von anderen gehört, dass sie den Räuchertofu gar nicht mögen. Das ist aber wohl geschmacklich einfach der, der am wenigsten für Grünschnäbel nach Tofu schmeckt.
Ich bin wie gesagt auch noch sehr am experimentieren was mir schmeckt und wie es mir schmeckt. Sojaschnetzel mag ich zum Beispiel gar nicht. Ich schaue gerne mal auf Deinem Blog vorbei, dann können wir uns ja gegenseitig austauschen! Finde ich klasse!
Alles Liebe von einem Neu-Tofulaner zum anderen 🙂
sue
Ich mochte vor 2-3 Jahren noch gar keinen Tofu und kann ihn mir jetzt nicht mehr wegdenken. Im Urlaub war ich sogar traurig, dass ich keinen Tofu essen konnte. Hätte mir in ein paar Pastagerichten Tofu sehr toll vorstellen können…
Mein Favorit sind die Tofus von Taifun. Am liebsten ist mir der Rosso oder der mit Basilikum. Aber ich mag auch den Seidentofu sehr gern für veganen Pudding.
Tofu im Urlaub vermisst? Oha, da habe ich noch nen kleinen Weg vor mir! Der größte Fan bin ich noch nicht, aber ich lerne auch noch viel. Wie bereitest Du denn Deinen Tofu zu?
Alles Liebe
sue
Ich nehme ja meist den bereits gewürzten Tofu (Rosso oder Basilikum). Diese schneide ich einfach nur in kleine Häppchen und gebe es in die Pfanne oder den Wrap oder oder. Also ganz unkompliziert.
Hallo Sue,
wunderbare Liste über unterschiedliche Tofusorten. Ich bin da nicht so mutig und verwende den Taifun Räuchertofu für alle Challengegerichte (bis auf Süßspeisen natürlich!). Der Seidentofu sah sehr wabbelig aus und ich traute mich kaum, die Packung zu öffnen. Hat sich letztlich aber doch gelohnt und es wurde ein traumhaftes Erdbeer-Dessert…
Freue mich schon auf dein nächstes Thema!
LG, Stephie
Hallo liebe Stephie,
dankeschön. Den Seidentofu habe ich wohl vor anderthalb Jahren zum ersten Mal für einen Pudding verwendet und habe zwei Wochen gebraucht, bis ich den mal in die Hand bekommen habe (den gab es bei mir nirgends und ich musste ihn im Bioladen vorbestellen ohne zu wissen was ich da kriege). Aber ich wollte damals dieses Puddingrezept ausprobieren und es war lecker. Daher finde ich Seidentofu für Desserts, Smoothies und Cremes oder Pudding genial.
Und an die anderen traue ich mich noch ran. Der Tofumarkt scheint ja immer größer zu werden 🙂 Wir bleiben da beide dran und lernen voneinander! Das ist doch prima!
Alles Liebe
sue
Tofu finde ich was ganz Wunderbares. Als Kind habe ich Tofu schon aufgetischt gekriegt, aber in den verschiedensten Sorten. Kennt ihr „Lord of Tofu“? Doofer Name, aber den „Philosophentofu“ hab ich geliebt 🙂
Aus Seidentofu mach ich mir auch immer Jogurt; Mit einem Spritzer Zitronensaft + Süsse nach Wahl + etwas Wasser, alles pürieren und yam.
Liebe Grüsse,
Manon
Hallo Manon,
nee, Lord of Tofu kenne ich leider nicht, finde den Namen aber total witzig.
Oh, danke für den Seidentofu-Tipp! Das werde ich mal ausprobieren! Freue mich immer über Zubereitungstipps für Tofu.
Alles Liebe
sue