Vegan for Fit | Die Zwischenbilanz

Der Tag, an dem du einen Entschluss fasst, ist dein Glückstag.

– Weisheit aus Japan

Halbzeit bei Vegan for Fit. Ich kann noch gar nicht glauben, dass die Hälfte schon hinter mir liegt bzw. hinter der gesamten Challenge-Gruppe, der ich mich angeschlossen habe. Aktuell befinde ich mich schon in der dritten und damit vorletzten Woche und kann doch schon einiges zu der Challenge sagen. 
Die ersten zwei Wochen liefen super. Ich bin aber hier ganz ehrlich und sag auch das, was ich nicht gut finde. Denn es gibt schon ein paar Kleinigkeiten, die aus meiner Sicht für eine Überarbeitung des Buchs berücksichtigt werden sollten. Zumindest, wenn ich was zu sagen hätte. 🙂
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Damit ihr heute mal nicht überaus viel Fließtext lesen müsst, gibt es meine Pros und Cons der Challenge in übersichtlicher Form.
Meine bisherigen Pros der Challenge:
  1. Die Rezepte sind unwahrscheinlich lecker und vielseitig.
  2. Mit Tofu stand ich ja schon immer auf Kriegsfuß. Ich wusste nicht was daran lecker sein soll. Aber mittlerweile bekomme ich ihn immer öfters gut hin. Vor allem den Räuchertofu. Aber da geht sicher noch mehr. Ich bleibe am Ball bzw. an der Pfanne!
  3. Das Kennenlernen neuer Lebensmittel. Ich habe wohl noch nie so viel mit Tomatenmark gekocht oder mit Nussmusen. Ehrlich gesagt mag ich auch kein Erdnussmus. Aber es gibt ein Frühstücksrezept, das Erdnuss-Schoko-Müsli, in dem ich das Erdnussmus Crunchy vergöttere. Es schmeckt wie Snickers! Grandios.
  4. Mein Bewusstsein in Bezug auf Ernährung ist ein anderes. Jetzt war ich zwar noch nie der Mensch, der im Discounter mit vier Buchstaben, vier marinierte Schweinenackensteaks für € 2,22 gekauft hat. Ehrlich gesagt fand ich den Gedanken daran schon immer abschreckend, denn wer nur ein kleines bisschen wirtschaftliches Verständnis hat weiß, dass der Discounter das Fleisch für weitaus günstiger einkauft (er möchte daran ja auch noch verdienen) und der Lieferant es ebenfalls teurer verkauft damit auch er etwas verdient. Und wer weiß wie viele Zwischenstationen da noch involviert sind. Da kann das Steak ja eigentlich fast nur noch ein Stück Pappe sein, oder? Von Qualität kann da nicht mehr viel übrig sein.
    Aktuell habe ich eine klare Vorstellung davon wie ich nach der Challenge weitermachen möchte. Welche Lebensmittel weiterhin Hauptbestandteil meiner Ernährung sein sollen, welche Challengerezepte auf jeden Fall in mein Kochrepertoire wandern und welche Alternativen ich nutzen werde.
  5. Kein Hungergefühl. Diese Challenge ist einfach nur der Hammer. Man isst sehr große Portionen und hat zwischendurch wirklich keinen Hunger. Und zwar gar keinen. Keine Heißhungerattacken. Keine Lust auf Süßes. Keine Schoko-Jieper. Denn Schoko (Bio-Kakao) ist Bestandteil einiger Rezepte und auch Schoko-Rezepte sind Teil des Buches. Bisher habe ich allerdings noch keine eigene Schokolade hergestellt. Warum? Damit ich mich nicht selbst in die Versuchung bringe. Hatte aber auch noch keine Gelüste danach.
  6. Teil meiner Challenge ist die geschlossene Facebook-Gruppe, die einfach nur grandios ist. Es macht unheimlich viel Spaß die Tipps & Tricks zu teilen, sich Motivation zu holen und sich gegenseitig für die Gewichtsabnahmen zu kontrollieren. Ich weiß für mich, dass ich alleine nicht annähernd so diszipliniert wäre. Daher ein ganz großes Dankeschön an meine Mitchallenger.
  7. Der Thermomix lässt sich wunderbar für viele Schritte einsetzen.
  8. Man bekommt ein neues Körpergefühl und neuen Elan. Die Challenge beflügelt.

Die Contras:
  1. Einkaufen. Der erste Einkauf für die Challenge ist der schlimmste. Beziehungweise kommt es einem fast so vor als ob das die Challenge an sich wäre. Wenn man mal alles zusammen hat und weiß wo es was gibt, dann läuft es schon besser. Aber wie bei allem Neuen gilt es erst einmal den Dreh rauszubekommen. Wer also neu einsteigt, sollte sich ein paar Stunden für den Einkauf zur Seite schaffen und auf jeden Fall wissen wo der nächste Bioladen oder das nächste Reformhaus ist. Es gibt aber zum Glück auch einige Online-Shops, auf die man hier gut zurückgreifen kann.
  2. Kochen. Kochen. Kochen. Die ersten zwei Wochen fand ich es super ständig in der Küche zu stehen und die neuen Rezepte auszuprobieren. In Woche drei bin ich davon eher genervt. Ich möchte nicht ständig mit der Nase im Kochbuch hängen und mich von Satz zu Satz hängeln. Aber ich denke das vergeht auch wieder (auch ne Challenge der Challenge).
  3. Zeit. Man braucht einfach viel Zeit für die Challenge. Denn: entweder man kauft ein oder man kocht ständig. Mit einem 40-Stunden-Job, einer Partnerschaft oder gar mit Kindern ist das schon eine Herausforderung. Ach ja, es heißt ja auch Challenge.
  4. Der Einbruch. In Woche 3 habe ich einen kleinen Einbruch. Ich bin abends sehr müde und wache auch nach 8 Stunden Schlaf nicht von alleine auf sondern werde vom Wecker regelrecht aus dem Schlaf gerissen. Woran das liegt weiß ich selbst trotz Challenge-Gruppe und vielen guten Fragen, Ideen und Antworten nicht. Ich gebe aber nicht auf und hoffe es wird bald besser.

Meine Tipps für die Verbesserung des Buches:
  1. Matcha. Zum Glück ist der pulverisierte Grüntee für mich keine Neuheit und konnte innerhalb der Challengegruppe all mein Wissen von mir geben. Und ich finde auch, dass genau dieser Punkt im Buch komplett fehlt. Zum einen eine kleine Aufklärung was Matcha ist, warum Matcha von Attila empfohlen wird, welche Qualitätsunterschiede es gibt und vor allem wo man Matcha beziehen kann. Denn so oft kam innerhalb der Gruppe der Satz “mein Bioladen hat keinen Matcha”. Klar, ich habe Matcha auch noch in keinem gesehen (ein paar wenige Läden, die auch Attilas Bücher verkaufen, habe dies jedoch vor Ort”. Oder ich höre “Matcha schmeckt ja wie Wiese”. Äh ja, kann sein. Ein Sekt schmeckt auch nicht wie Champagner. Wer Matcha pur trinken möchte, der wird kaum mit dem Matcha for Cooking glücklich werden. Wer also einen Matcha zum pur trinken sucht, sollte sich an das High-End Sortiment von Aiya Europe rantasten und sich im Teeladen (z.B. TeeGschwendner) einmal durch das Sortiment probieren. Es schmeckt ja auch nicht jedem Mumm Sekt oder Rotkäppchen. Auch hier gibt es große geschmackliche Unterschiede. Und es wäre schön, wenn das im Buch auch erwähnt werden würde.
  2. Rezepte. Ich bin mir sicher, dass Attila die Rezepte im Fließtext verfasst hat, weil es einfach schöner aussieht. Aber es ist furchtbar zum Nachkochen. Ist es doch viel einfacher nach Zahlen zu kochen (1, 2, 3) als bei jedem Schritt noch einmal den Fließtext durchzulesen weil man nicht mehr weiß wo im Text man gerade ist.
  3. Kochzeiten. Auch hier ist es nicht ganz realitätstreu (zumindest nicht beim ersten Kochen der Gerichte). Man braucht einfach mehr Zeit als angegeben, da man so viel erst noch vorab zubereiten muss. Zucchini spiralisieren, Tofu in Würfel schneiden, Paprika entkernen, usw. Wer also nicht gerade einen Beikoch hat, der das für einen macht, der braucht mehr Zeit (mir geht es zumindest so).
  4. Tipp. Der Tipp alles vorab abzuwiegen, zu schneiden und in Schälchen vorzubereiten bevor man wirklich an den Herd tritt, finde ich fast unabdingbar. Es macht das Ganze einfacher und übersichtlicher. Aber Achtung: man braucht sehr viele Schälchen.
  5. Küchenchaos. Mit all den neuen Lebensmitteln und zig Gläsern an Nussmusen kommt jede Küche an seine Aufbewahrunsgrenze. In der Challenge gab es schon Tipps von “eine Schublade komplett leer räumen und dort allel Challenge Sachen einsortieren” bis zu “in meiner Küche steht jetzt eine Kiste mit allen Challenge Lebensmitteln”. Man braucht einfach ein bisschen mehr Platz. Und ohne Spülmaschine wird man sicher verrückt. Denn die ist ständig bis zum Rand gefüllt und läuft während der Challenge definitiv öfter als vorher.
  6. Das Buch ist nicht besonders geeignet für Berufstätige und Familien. Warum? Weil alles einfach länger dauert und es keine ruck-zuck-Gerichte gibt. “Vegan-For-Fit für Berufstätige und Familien” wäre daher mein nächster Wunschbuchtitel.

    Wenn ihr auch noch ein paar Tipps & Tricks zur Challenge habt, freue ich mich gerne von Euch zu hören. 

10 thoughts on “Vegan for Fit | Die Zwischenbilanz

  1. Hallo! Das ist ja echt eine super interessante Challenge! So etwasa würde ich ja auch gerne mal mitmachen! Schade das eure Challenge schon läuft 😉

    Ich habe schon mal ein paar interessante Rezepte von Attila in einer Zeitschrift gesehen und mir dazu mal die WheigtWhatcher Punkte ausgerechnet. Das Ergebnis war schockierend! Deswegen kann ich nicht verstehen, wie man mit Veganen Essen abnehmen soll!? Und das Problem was du schon schilderst ist mir auch sofort aufgefallen: WO soll ich die Zutaten herbekommen?? Habe jetzt aber bei tegut schon einige Artikel gefunden. Der Rest müsste dann aus dem Internet beschafft werden…

    Was ist Matcha? Vielleicht schreibst du darüber mal einen Post für alle Unwissenden!? =)

    LG

    • Hallihallo,

      also wenn Du WW machst, dann gebe ich Dir gerne die Antwort wieder, die bei uns in der Gruppe bei den WWlerinnen ausgetauscht wurde: wenn Du die Challenge machst, dann alles WW-Wissen in der Zeit ignorieren! Auf keinen Fall Punkte zählen sondern sich 100% auf Attila einlassen. Auch dann purzeln die Pfunde (und das ist auch so). Es ist ein vollkommen anderes Konzept als WW und mit den WW-Richtlinien einfach nicht kompatibel. Dafür fallen ganz viele andere Lebensmittel weg, die bei WW dazu gehören.

      Also wenn Du Dich dazu entscheiden solltest 30 Tage Vegan-for-Fit zu machen, dann verschreibe Dich Attila zu 100%! Nicht nachfragen! Nicht in Punkte umrechnen! Und es wird trotzdem funktionieren!

      Das mit den Lebensmitteln ist gar nicht soo schwer, wenn man mal den Dreh raus hat. Ich selbst wohne in keiner Großstadt und einige Produkte bekommt man auch im Alnatura-Regal bei dm. Den Rest dann im Reformhaus oder im Bioladen. Und wenn’s ganz hapert, dann gibt es nen tollen Bio-Versandhändler, der sich auf die Challengeprodukte eingestellt hat und alles anbietet. Dort kannst Du alles kaufen außer dem frischen Obst und Gemüse. Aber das bekommst Du ja auch im Ort. Alles halb so wild, wenn man jemanden hat, den man fragen kann (und Du kannst ja jetzt mich fragen).

      Matcha ist die sogenannte Königin unter den Grüntees. Der Grüntee wächst im Schatten und die jüngsten Teeblätter werden in einer Steinmühle zu einem feinen Pulver gemahlen. Sprich: man nutzt beim Matcha kein Teesieb, sondern brüht das Pulver auf und trinkt dieses mit. Man nimmt gewissermaßen das komplette Teeblatt zu sich was auch viele gesundheitliche Vorteile hat. Einer der Premium-Anbieter ist Aiya Europe. Aber ich mache gerne mal nen Post dazu 🙂 Danke für die Anregung!

      Alles Liebe
      sue

  2. Hallo Sue,

    das finde ich ja toll, dass du die Challenge mit machst. Ich habe das Buch auch schon seit Ewigkeiten und bin von den Gerichten begeistert. Auch wenn ich schon alle Gerichte mehrmals nachgekocht habe, konnte ich mich aus Zeitgründen noch nicht auf die Challenge einlassen. Ich finde übrigens dass deine Kritik sehr passend ist.

    Hast du eigentlich schon mal einen Blick in sein Buch „Vegan for fun“ geworfen? Da stehen auch unglaublich leckere Gerichte drinnen!
    Ich bin auch schon sehr gespannt auf sein neues Buch ab November…

    Liebe Grüße
    Nancy

    • Hallo Nancy,

      oh, das ist ja toll! Für die Challenge braucht man wirklich Zeit und daher – meine ich – sollte der Zeitpunkt gut gewählt sein. Ich hatte ja schon im Februar zur Fastenzeit damit geliebäugelt, aber es hatte sich nicht richtig angefühlt. Jetzt bin ich froh, dass ich damals nicht mitgezogen habe sondern gewartet habe. Das war für mich besser.

      Vegan for Fun habe ich noch nicht in der Hand gehabt. Werde ich mich aber demnächst sicher auch mal ansehen. Und auf das neue Buch im Herbst bin ich auch schon sehr gespannt! Das ist ja dann ne 60-Tage-Challenge 🙂

      Alles Liebe
      sue

  3. Liebe Sue,

    damit bringst Du es auf den Punkt! Kann ich genauo SO unterschreiben :o)

    Es ist schön, Dich in der Gruppe zu haben und auch ich muss sagen: ohne Gruppe hätte ich in der zweiten Woche wohl hin geschmissen. Und jetzt? Heute ist mein letzter Tag – eigentlich! Aber ich kann mir nicht vorstellen, morgen wieder auf ’normal‘ umzustellen! Bis Freitag geht es jetzt auf jeden Fall noch weiter – muss ja meinen vegetarischen Ausreißer auf der Hochzeit wieder gut machen, hihi!

    Und danach? Mal sehen – viele viele leckere Sachen wird es auch ‚danach‘ noch geben und das Grundkonzept behalte ich auch bei (abends nach 19 Uhr nichts mehr essen, zum Beispiel). Und – das FRÜHSTÜCK!!! Die Gerichte für morgens sind einfach soooo lecker! :o)

    Liebe Grüße
    Melanie

    • Hallo Melanie,

      dankeschön für die liebevollen Worte. Ach, ich liebe unsere Gruppe auch und kann gar nicht glauben, dass wir uns dem Ende nähern. Ohne Gruppe hätte auch ich hingeschmissen. Aber es war einfach so toll, so heimelig und so liebevoll. Und so wird es ja zumindest auch noch die kommenden 30 Tag bleiben. Ich bin auf jeden Fall auch noch weiter dabei mit etwas mehr Freestyle und ab und an sicher auch mal mit etwas challengeuntauglichem 🙂

      Alles Liebe
      sue

  4. Ach, dass ich mich von solchen Challenges immer so leicht anfixen lasse… Jetzt bin ich noch mehr in Versuchung, das auch mal auszuprobieren. 😉
    Naja, dazu müsste ich mir erst mal das Buch kaufen. Solange ich das nicht habe, geht ja eh nix. Ist schon mal ein guter Selbstschutz, da ich ja auch dazu neige, mich mit solchen Challenges leicht zu überfordern.

    Bin auf dein abschließendes Fazit gespannt!

    Alles Liebe
    Julia

    • Hallo Julia,

      oh, oh….ich finde man kann sich mit dieser Challenge auch leicht überfordern. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es Dir um ein vielfacher leichter fällt als mir, da für mich fast alles Neuland war. Ich musste ja erstmal lernen Tofu richtig anzubraten. Da bist Du mir schon Lichtjahre voraus!

      Wenn es Dir hilft, diese Woche (oder letzte?) kam das eBook raus und ist für €9,99 erhältlich. Vielleicht wäre das ja was zum „Reinschnuppern“ 🙂

      Oder Du guckst das Buch bei mir an 🙂

      Alles Liebe
      sue

    • Hallo Frau-am-Blog,

      wir haben eine eigene, geschlossene Challenger Gruppe. In der offiziellen FB-Gruppe bin ich zwar auch, aber die ist mir zu zensiert 🙂

      Alles Liebe
      sue

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