Saisonales Entrümpeln | Umzugstipp Nr. 3

Die Kunst zu leben besteht aus einer guten Mischung aus Loslassen und Festhalten.

– Henry Elise

Entrümpeln macht niemand wirklich gern. Zumindest nicht dann, wenn es an die Substanz geht. Oberflächlich entrümpeln ist leicht, wie ich finde. Man nimmt sich z.B. den Schrank vor und zieht wirklich alles raus, was einem nicht mehr gefällt, schon immer ein Fehlkauf war oder was nicht bequem ist. Und dann gibt es noch all die Tops und Hosen, die bestimmt mal wieder passen, wenn man x Kilos abgenommen hat oder die einer anderen Jahreszeit angehören und man aktuell ja noch nicht entscheiden kann ob man die im Winter nicht gerne anzieht und sicherlich dringend benötigt.
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Mir geht das grundsätzlich mit Sommerkleidung so. Da sind all die Röcke und Leinenhosen, Tops und Sandalen, die man nur für ein paar Monate braucht und sich dann nicht mehr erinnern kann, was man wie oft anhatte oder ob überhaupt. Daher fordere ich mich und Euch heraus das im August zu testen und all die Sommersachen herzugeben, die zu Schrankleichen mutiert sind.
Wie das gehen soll? Ganz einfach! Ich werde im August jeden Tag etwas aus meinem Sommerschrank (ich hab natürlich keinen Schrank wo nur die Sommersachen drin sind, aber es klingt doch gut, oder?) anziehen, das ich bisher noch nicht getragen habe. Das ist Regel Nummer eins. Die zweite Regel: es gibt ein Vetorecht. Wenn ich mit dem Outfit morgens vor dem Spiegel stehe und es mir gar nicht gefällt, darf ich es ausziehen, es wandert aber zeitgleich in den “Weggeben”-Karton. Andernfalls trage ich es den Tag über und entscheide abends, ob es mir weiterhin gefällt oder ob ich über den Tag gemerkt habe, dass ich mich darin unwohl fühle. Und dann kommt es entweder in den “Weggeben”-Karton oder in den Wäschekorb. So komme ich auch mal wieder dazu Kombinationen anzuziehen, die ich in der Zusammenstellung schon lange nicht mehr getragen habe.
Denn meinen Umzugsgrundsatz bleibe ich treu: ich werde nichts umziehen, das dann im neuen Heim so oder so rausfliegt.
Das ganze lässt sich auch super mit Schuhen umsetzen. Wie viele Paare stehen da nicht eh im Schrank, die drücken. Aber die sind doch eigentlich sooo schön….nix da, dieses Mal fliegen sie raus, denn im Schrank guckt die keiner an und anziehen tue ich sie eh nicht. Damit kann ich mir wertvolle Zeit beim Kartonpacken einsparen und diese effizienter einsetzen. Also: was nicht gefällt, passt oder bequem ist, wandert in die Tonne (im übertragenen Sinn, denn alle noch gut erhaltenen Kleidungsstücke gebe ich an eine wohltätige Organisation). 
Mit Kosmetika habe ich schon am Wochenende angefangen, nachdem ich meine Gesichtscreme aufgebraucht hatte. Aber Frau wäre ja nicht Frau, wenn es da nicht eine kleine oder mittelgroße Sammlung an Cremeproben gäbe. Daher brauche ich jetzt bis zu meinem Kosmetiktermin in zwei Wochen (da kaufe ich dann wieder meine Standard-Gesichtscreme) die Proben auf. Und was soll ich Euch sagen: zweimal habe ich tatsächlich eine Cremeprobe benutzt, die für meine Nase nicht so toll roch. Also flog die und ich weiß, dass ich diese niemals kaufen muss, denn ich mag den Geruch so ganz und gar nicht. Und schon ist auch die Probe entrümpelt.
Das ganze Konzept lässt sich ebenfalls gut auf Schmuck, Schals und Handtaschen übersetzen. Auch da schlummern bei mir noch einige Leichen, denen ich im August auf den Grund gehe und die es nicht in den Umzugskarton schaffen. Ich bin wirklich gespannt wie viel mich in dieser zweiten Entrümpelungsrunde verlassen wird.
P.S:: Hier geht’s zu Umzugstipp Nr. 1 und zu Umzugstipp Nr. 2

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