Bevor du neue Wege gehst, gehe einen Schritt zurück. Zu dir selbst.
– Dana Haralambie
Es ist mal so oder so. Mal besser, mal schlechter. Mal grauer, mal bunter. Mal trauriger, mal fröhlicher. Mal aktiver, mal passiver. Kein Tag gleicht einem anderen. Jeder selbst ist jeden Tag ein anderer Mensch als noch am Vortag. Warum? Weil nichts gleich ist. Und weil wir Mensch sind und nicht Maschine. Und doch schaffen wir es von zu Zeit eher zu funktionieren als zu leben. Das dies zu einem toxischen Strudel werden kann, weiß jeder, der bereits mit Erschöpfung und Depression zu kämpfen hat oder hatte. Ich bin da keine Ausnahme mit meinem Burnout 2011. Natürlich ist jede Krankheit und jede Krise eine Chance, vor allem genau solche Momente zu erkennen und dann an den nötigen Stellrädern zu drehen anstatt sich vom Strudel in die dunkle Tiefe ziehen zu lassen.
Aktuell ist sehr viel Bewegung bei mir. Im Äußeren wie auch im Inneren. Wobei es richtig wäre, dass die Umstände im Äußeren gerade zu Aktion im Inneren führen. Die Herausforderung ist, die innerliche Ruhe wieder herzustellen. Daran arbeite ich gerade Tag für Tag. Mal erfolgreicher und mal weniger erfolgreich. Es gibt Tage, da fühle ich mich fröhlich und glücklich und dann gibt es Momente, an denen mir auf dem Weg ins Büro Tränen in die Augen steigen, weil ich den äußeren Druck spüre. Das ist für die wenigsten von uns unbekanntes Terrain. Jeder steht seine Frau oder seinen Mann und trägt die unterschiedlichsten Hüte als Rollen: Partnerin, Kollegin, Mitarbeiterin, Bloggerin, Freundin, Tante, Schwester, Tochter und Perfektionistin. Bei vielen von Euch kommt sogar noch das Mutter sein hinzu (oder natürlich die männliche Rollenverteilung). Manche studieren noch und haben mehrere Jobs, übernehmen die Pflege für einen lieben Menschen und sind ehrenamtlich tätig. Auch bei mir kommt noch der ein oder andere Hut dazu. Aktuell gibt es so viele umfangreiche Projekte in meinem Äußeren welche mein Innerstes aus dem Gleichgewicht bringen.
Dank meinem Burnout und der damit verbundenen Behandlung habe ich mehr als genügend Instrumente kennengelernt und mitgenommen, mit denen ich mir selbst helfen kann. Yoga tut mir immer wahnsinnig gut. Gestern abend wusste ich, dass ich einfach nur laufen muss. Auch im Regen. Mein Innerstes schrie “raus hier und einfach nur (weg) laufen”. Kreativität hilft mir auch oft, wenn ich das nicht schon in Fülle über den Tag hinaus abgeliefert habe. Malen ist wunderbar. Auch Meditation oder Lesen. Puzzeln oder Stricken. ABER: all diese Gegenmaßnahmen erfordern natürlich Zeit. Es ist kein Schalter, den man nur betätigen muss und nach 20 Sekunden innerer Frieden hergestellt wird. Nein. Auch die Gegenmaßnahmen sind “Arbeit”. Sie benötigen unsere volle Aufmerksamkeit, unseren Wunsch des Loslassens und die Zeit dies auszuführen. Eben gerade weil wir Mensch sind und nicht Maschine.
Und an und ab fällt auch mir das schwer. An einem grauen Tag nicht einfach einzubrechen sobald sich die Haustüre hinter einem schließt. Wie oft möchte man einfach unter die Bettdecke krabbeln und erst am nächsten Morgen wieder aufwachen. In einem Selbstexperiment habe ich das über Jahre getestet und muss Euch leider berichten, dass es nicht hilft!! Tut es leider nicht. Kummeressen hilft auch nicht. Aber das muss trotzdem beides manchmal sein. Und wenn es nur dafür da ist um zu wissen, dass es immer noch keine magische Besserung durch extremen Schokolade- oder Eiscreme-Konsum gibt. Denn beides verhilft nicht zu innerer Ruhe. Es verschafft nur Zeit sich nicht darum weiter kümmern zu müssen. Aber wenn die Eisbox leer ist, ist es innendrin nicht ruhiger geworden!!
Gebt nicht auf! Egal wie hektisch, angespannt, aufgewühlt, verzweifelt oder hoffnungslos ihr Euch fühlt, es ist nicht alles schwarz in schwarz. Diese Gefühle dürfen zum ersten einmal da sein, denn sie gehören zu Euch (sind ja Eure, hat Euch keiner eingepflanzt) und sie wollen wahrgenommen werden. Denn sie sind ein Zeichen und senden ein deutliches Signal. Unwohlsein! Ihr könnt natürlich viel machen um Euch in diesem Moment besser zu fühlen. Was das ist, ist für jeden anders. Das Tolle an unserer heutigen Zeit ist, dass es unglaublich viele Optionen gibt. Ob Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Yoga, Tai Chi, Feldenkrais, Meditation, Töpfern, Zeichnen, Beten, Affirmationen rezitieren, Joggen, sonstigen Sport oder was auch immer. Vielleicht braucht ihr auch einfach nur die Natur und die Ruhe. Zum Beispiel eine abgelegene Parkbank mitten im Wald an einem See oder Bach. Einfach nur dasitzen und der Natur lauschen. Findet heraus was es ist, das Euch gut tut. Vielleicht liebt ihr es auch zu schreiben, oder motivierende Texte zu lesen, ein Schaumbad zu nehmen oder einen Kopfstand zu machen. Oder ihr sucht Euch einen passenden Gesprächspartner, der Euch Lösungen aufzeigen kann und bei dem ihr Eure Gedanken loswerden könnt.
Da im Äußeren in meiner aktuellen Lebenssituation in den nächsten Monaten nicht viel Ruhe einkehren wird, ist es daher notwendig, dass ich meine innere Ruhe regelmäßig trainiere. Und genau diesen Ratschlag schreibe ich mir jetzt selbst auf die Fahnen und tue die nächsten Tage wieder verstärkt etwas für meinen inneren Frieden.
Danke.
LG Kosmo
Ich danke!
Diesen Beitrag werde ich ausdrucken und immer zu gegebener Zeit lesen. Danke dir dafür!
Och ist das schön Sonia. Danke Dir!
Schön geschrieben. Danke 🙂
Danke Dir!
DANKE, das hilft mir jetzt gerade im Moment wirklich sehr!!!!!
Ich danke! Und ich freue mich mit Dir!
Ach, wie schön es ist, wenn du direkt aus deinem Herzen schreibst. Und du weißt ja, dass du bei mir immer deinen Ballast „abladen“ kannst, wenn du das Bedürfnis danach hast. <3
Danke Dir liebe Julia! <3 I know….and I will 🙂
Oh du hast ja so Recht mit deinem wunderschönen Post! Manchmal sehe ich äußerlich ruhig aus, aber innerlich bin ich total aufgewühlt oder einfach nur unruhig ohne Grund.
Deine Worte tun einfach nur gut, meine Liebe!
Ich danke DIR, liebe Kristin, für diesen lieben Kommentar!
Sehr schön und ehrlich, danke. 🙂
Liebe Grüße, Lena